Hat man vor 20 Jahren noch in Katalogen des Reisebüros seines Vertrauens geblättert, Seiten markiert und gemeinsam mit dem Reisebüromitarbeiter den Urlaub gebucht, so läuft die Reiseplanung heute meist komplett digital ab.
Berlin – Flüge werden nicht nur online gebucht, auch der Check-in erfolgt über das Tablet oder Smartphone, die Umgebung wird via Augmented- und Virtual Reality abgecheckt und ein Tisch für den Anreisetag im Lieblingsrestaurant direkt am Strand via Opentable gebucht. Das klingt alles schon ziemlich fortschrittlich, doch welche Technologien machen den Aufenthalt im Hotel zum individuellen Erlebnis? Das Start-up Hotelchamp gibt einen Einblick in den Hotelaufenthalt, wie er im Jahr 2018 Standard sein könnte.
Intelligente Software findet das passende Hotelzimmer
Schon während der Zimmerbuchung über die Hotelwebseite erkennt selbstlernende Software, wie die von Hotelchamp aus Amsterdam, mithilfe von Nutzerdaten und Suchbegriffen woher die Gäste stammen und welche individuellen Bedürfnisse und Extrawünsche sie haben. Je nachdem, ob Gäste alleine oder mit Freunden und Familie verreisen, für welche Reisezeit, Hotel-und Zimmerkategorie sie sich interessieren, werden ihnen jeweils passende Zimmer und Zusatzleistungen, wie beispielsweise eine Betreuung im Hotelkindergarten oder im Winter den Zwergen-Skikurs, angezeigt.
Einchecken, Tür öffnen, auschecken per App
Um Reisenden ihren Hotelaufenthalt so unkompliziert wie möglich zu gestalten und ihnen wertvolle Zeit bei der An- und Abreise zu ersparen, haben deutsche Start-ups, wie Hotelbird aus München und Conichi aus Berlin, spezielle Smartphone-Apps entwickelt. Neben Funktionen, wie dem ortsunabhängigen Ein- und Auschecken, dient die App als digitaler Zimmerschlüssel, der die Tür über Bluetooth öffnet sowie als sichere Bezahlmethode nach dem Aufenthalt. Außerdem übermittelt die App vor der Ankunft relevante Gästedaten an das Hotel, wie Vorlieben und Extrawünsche und sorgt so dafür, dass das Zimmer den jeweiligen Wünschen entsprechend vorbereitet ist.
Der digitale Concierge auf dem smarten Zimmer
Tablets und Smartphones sind für viele Reisende nicht mehr wegzudenkende Begleiter, die zur Information und Orientierung dienen. Dieses Prinzip machen sich immer mehr Unternehmen, wie Suitepad zu Nutze und bieten Hotels eine digitale Alternative zum Telefon und der gedruckten Hotelmappe in Form eines Tablets an. Dieses enthält eine spezielle Software, die dem Gast nicht nur Informationen zu allen Phasen seines Aufenthalt, wie Ausflugtipps in der Region, Ideen für die Abendplanung und Angebote für den Spa- oder Restaurantbesuch anzeigt, sondern ihn per Knopfdruck buchen lässt. Zusätzlich dient das Tablet als Multimedia-Kanal, mit dem Filme, Serien und Musik gestreamt, aktuelle Magazine gelesen und im Internet gesurft werden kann. Ein weiterer Schritt in Richtung Zukunft sind smarte und vernetzte Hotelzimmer, ausgestattet mit intelligenten Lautsprechern wie Amazon Alexa oder Google Home. Künstliche Intelligenz macht den Griff zum Telefon oder Lichtschalter überflüssig und merkt sich die Vorlieben der Gäste.
Das Abendessen bringt der Roboter-Butler
Technisch noch einen Schritt weiter geht „A.L.O.“. Der Serviceroboter arbeitet nicht auf einem intergalaktischen Raumschiff, sondern in einem Hotel. Auf Knopfdruck liefert er Gästen in seiner Ladeklappe das Abendessen, Handtücher, Zahnpasta, Getränke oder die Tageszeitung aufs Zimmer, solange bis der Akku leer ist. Dabei sind das nicht die einzigen Aufgaben, die Roboter schon heute in Hotels erledigen. Modelle der Unternehmen savioke Savioke oder Sanbot arbeiten am Empfang, als Kellner und Barkeeper. Eine Umfrage des Reise-Expertenportals Travelzoo bestätigt den Trend.
Zwei Drittel der Befragten sind damit einverstanden, wenn Roboter in der Reisebranche zum Einsatz kämen und auch die Hotellerie kann sich den Einsatz in bestimmten Bereichen, wie Housekeeping oder Gartenpflege vorstellen.